Die WHO warnt vor einer zunehmenden globalen Krankheitslast durch Long Covid. Vier Jahre nach Beginn der Pandemie bleibt Long Covid ein „globales Problem“, erklärte WHO-Corona-Expertin Maria Van Kerkhove auf der Konferenz „UniteToFight2024“. Obwohl Impfungen und Vorinfektionen das Risiko senken, schützen sie nicht vollständig. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach forderte mehr Forschung, da weltweit 65 bis 200 Millionen Menschen betroffen sind, was Gesundheitssysteme, Arbeitsmärkte und Wirtschaft belastet.
Eine Studie des „Economist“ prognostiziert für die USA Kosten von 152 Milliarden US-Dollar durch Long Covid. Long Covid kann von milden Symptomen bis zu schweren Erkrankungen wie ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) reichen. Carmen Scheibenbogen von der Charité betonte, dass Corona nun die häufigste Ursache für ME/CFS sei. Chantal Britt, eine Schweizer Patientenvertreterin, kritisierte die schlechte Versorgung und dass viele Ärzte Long Covid als psychisch abtun. Lauterbach bestätigte die mangelnde Fachkenntnis vieler Ärzte.
Ein besonders erschütternder Fall ist Tim Braune, ein ehemaliger Chefreporter der „Rheinischen Post“, der nach einer Corona-Infektion schwer an ME/CFS erkrankte und von den meisten Ärzten abgelehnt wurde. Bei der zweitägigen Online-Konferenz berichten Wissenschaftler über den aktuellen Forschungsstand zu Long Covid und ME/CFS. Die Tagung wurde von fünf Betroffenen aus Deutschland organisiert.
Quelle aok.de