“PEM” achtet darauf was ihr macht oder machen wollt.


Die PEM tritt unmittelbar nach einer ausgeführten Aktivität oder mit einer Latenz von ca. 12 bis 48 Stunden danachauf und kann für mehrere Tage oder Wochen anhalten oder zu einer dauerhaften Zustandsverschlechterung führen. Für eine ME/CFS-Diagnose wird gefordert, dass PEM mindestens noch am Folgetag besteht. In der deutschen Fachsprache wird Post-Exertional Malaise auch als postexertionelle Malaise oder Belastungsintoleranz bezeichnet.

Die Verschlimmerung der bestehenden Symptomatik und/oder das Auftreten neuer Symptome geht meist mit einem rapiden Abfall des Leistungs- und Aktivitätsniveaus einher. ME/CFS-Betroffene bezeichnen PEM auch als „Crash“ und beschreiben den Zustand mitunter so, als hätte man zugleich eine Grippe, einen Kater und einen Jetlag.

Antrieb und Motivation sind bei ME/CFS-Erkrankten in der Regel unvermindert. Doch sowohl körperliche als auch rein kognitive Aktivitäten oder Emotionenkönnen PEM bewirken. Dies trifft auf negative und stressvolle ebenso wie positive und freudvolle Aktivitäten und emotionale Ereignisse zu. Aufgrund der autonomen Dysfunktion und der orthostatischen Intoleranz bei ME/CFS kann alleine Sitzen oder Stehen (orthostatischer Stress) zu PEM führen (Campen et al., 2021). Auch Reize von außen wie Licht und Geräusche können PEM auslösen. Abhängig vom Schweregrad der Betroffenen sind individuell ganz unterschiedliche Aktivitäten und Reize der Trigger für PEM. Je schwerer die Erkrankung ME/CFS ausgeprägt ist, umso niedriger ist die Schwelle.

Jeder Crash geht mit der Gefahr einer Chronifizierung des verschlechterten Gesundheitszustandes einher. Daher wird ME/CFS-Patient*innen von Gesundheitsbehörden und ME/CFS-Expert*innen nachdrücklich empfohlen, mithilfe der „Pacing”-Strategie innerhalb ihrer Energiegrenzen zu bleiben.